Seid uns gegrüßt!


Das „Freye Lager“ ist ein Zusammenschluß von Freunden des mittelalterlichen „Living History“.

Gemeinsam versuchen wir, das Leben und die Zeit um das Jahr 1250 in Raum des heutigen Deutschland darzustellen. Wir kommen aus Regionen von Hessen, Franken, Baden-Württemberg, Westfalen und Rheinland-Pfalz und spiegeln auch in unseren Berufen eine große Vielfalt wieder.

In enger Freundschaft sind wir mit der schottischen Gruppe „The Historic Saltire Society“ verbunden.

Das Jahr 1250 war ein Jahr des großen Umbruchs. Am 13.Dezember 1250 starb Kaiser Friedrich II. Nach ihm, dem letzten Staufer, schwand die Macht des Kaisers zu Gunsten der Landesfürsten und das Interregium begann.
Doch Friedrich war es, der die Mitte Europas auf den Weg brachte, wie sie heute noch ist. Auf seine Anordnung hin wurden viele Städte gegründet und erhielten ihre Stadt- und Marktrechte. Dadurch kam es zum Aufstieg des Bürgertums, der Kaufleute und der freien Handwerker. Die Hanse brachte nicht nur in Lübeck, Bremen, Hamburg und Wismar den Wohlstand. Hunderte weitere Städte konnten so wachsen und den Menschen Arbeit und Brot geben. Sie brachten den wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg und den Wohlstand, den wir noch heute in der Form wunderbarer gotischer Kathedralen bewundern können.

Wir wollen die einfachen Menschen dieser Zeit aus dem Dunkel der Geschichte holen und versuchen, denen ein Gesicht zu geben, die unser Land aufgebaut haben. Wir zeigen ihren Alltag, ihre handwerklichen Fähigkeiten, ihre Ernährung und ihre Künste.

Als Beispiele seien genannt:

Der Spießbürger, er war freier Handwerker in der Stadt, die sich zum Schutz vor Überfällen und Plünderung mit einer Stadtmauer umgab. Hier konnte er seinem Gewerbe nachgehen und musste im Gegenzug für die Sicherheit der Gemeinschaft Dienst tun. So hatte er sich und seine Gesellen mit Waffen auszurüsten. Seine Zunft bekam vom Rat der Stadt einen Mauerabschnitt zugeteilt und musste auch Tordienst leisten.

Der Kaufmann, auch er lebte in der Stadt und war in einer Gilde eingebunden. Viele Kaufmänner gelangten zu Wohlstand, der sich auch an ihren Gewändern ablesen lies.

Der Ritter als niederer Landadliger stand in einem Lehenseid zu seinem Herren und hatte ihm Waffendienst zu leisten. Dafür bekam er ein Lehen, meist in Form eines Gutshofes, den er von unfreien Bauern bewirtschaften ließ. Diese hatten ihm Naturalien abzuliefern und auch Hand-, Lang-, und Spanndienste zu leisten. In Kriegszeiten mussten ihm auch die Söhne der Bauern in den Kampf folgen und der Ritter hatte sie zu bewaffnen.

Der Handwerkergeselle arbeitete in der Werkstatt seines Meisters in der Stadt und wohnte meist im Haus des Meisters. Er konnte selbst Meister werden, wenn er nach Wanderjahren die Meisterprüfung bestand oder als Geselle die Witwe eines Meisters heiratete.

Der Truchsess oder Burgmeyer war der Verwalter eines Herrenhofes. Er organisierte den Haushalt eines Rittergutes oder einer Burg. Ihm unterstanden das Gesinde und die Hörigen sowie die Versorgung aller Personen auf dem Anwesen durch die Küche. Als Ministerialer war er frei und konnte sein angesehenes Amt auf die Söhne vererben.